Unkomplizierter Austausch dank internationalem Netzwerk

Sarah, Heidi, Helen und Franek sind zurzeit Gastschüler an der DENOSO. Sie kommen aus Toulouse, London und Warschau und sind Teil eines aktuell erstmals stattfindenden Schüleraustausches der Deutschen Auslandsschulen. Während sie unsere Schule, die Stadt und die Umgebung erkunden, sind vier Schülerinnen aus Oslo in den Auslandsschulen von Helsinki, Warschau, London und Toulouse zu Gast. Auf diese Weise findet ein Ringtausch mit 25 Schülern aus insgesamt sieben Städten statt. Wir haben mit Jörg Mergner, Oberstufenkoordinator an der Deutschen Schule in Toulouse und einer der Organisatoren dieses Pilotprojektes gesprochen.

Alise Helene (von Oslo nach Helsinki), Helen (von London nach Oslo), Sarah (von Toulouse nach Oslo), Esther (von Oslo nach London), Ellen Maja (von Oslo nach Toulouse) und Franek (von Warschau nach Oslo) sind sechs der insgesamt 25 Schüler*innen, die derzeit am Schüleraustausch zwischen sieben deutschen Auslandsschulen teilnehmen.

Was ist der Gedanke hinter diesem Austausch?

Unsere Schülerschaft soll die Gelegenheit bekommen, ohne großen Aufwand in andere Länder zu reisen, das Leben an einer anderen Auslandsschule kennenzulernen und idealerweise Banden für die Zukunft zu knüpfen. Als Auslandsschulen haben wir den großen Vorteil, unseren Schüler*innen ein großes Netzwerk in unterschiedlichen Ländern bieten zu können. Wir pflegen sehr gute Beziehungen zwischen unseren Standorten, was vor allem der Oberstufe zugutekommt.

Wie wird das Programm organisiert?

Der Austausch wird zunächst einmal von den Oberstufenkoordinator*innen der beteiligten Regionen (West- und Nordeuropa) organisiert. Dankenswerterweise arbeiten wir seit geraumer Zeit auf nahezu freundschaftlicher Basis sehr gut zusammen und wir treffen uns regelmäßig digital. So konnten wir uns sehr schnell auf Rahmenbedingungen für das Pilotprojekt einigen, wie beispielsweise erst einmal drei bis vier Teilnehmer*innen pro Schule aus den zehnten und elften Klassen zuzulassen. Einen geeigneten Zeitpunkt für den Austausch zu finden erwies sich dabei als größere Herausforderung.

Reisen deshalb die Schüler*innen zeitgleich.

Natürlich ist es einfacher zu organisieren, wenn man den Schulalltag nur einmal für zehn Tage etwas außergewöhnlicher gestalten muss. Ein anderer Grund für diesen Parallelflug liegt in der Organisation der Unterkünfte. Wir wollen allen Schülern ermöglichen an diesem Austausch teilzunehmen, also auch jenen, die zu Hause vielleicht kein Gästezimmer oder Gästebett zur Verfügung haben. So kommen die Gäste in den Zimmern der verreisten Schüler*innen unter und es gibt kein Platzproblem.

Wer sind vor Ort die Ansprechpartner für die Austauschschüler?

Vor Ort sind wir Oberstufenkoordinator*innen der erste Anlaufpunkt für die Gäste. Zusätzlich gibt es in den Klassen Schüler*innen, die den Besuchern zur Seite stehen, so genannte „Buddys“. Da an Auslandsschulen oftmals eine größere Fluktuation stattfindet, sind die Schüler sehr gut darin „Neue“ aufzunehmen und es findet eine sehr schnelle und kameradschaftliche Integration der Gäste in die Klassengemeinschaft statt.

Gibt es Städte, die bei den Schüler*innen besonders beliebt sind, und wie findet die Zuteilung statt?

Entgegen der Erwartung, dass es aufgrund der Landessprachen einen „Run“ auf London oder Toulouse geben würde, konnten wir die Schüler*innen gut aufteilen und vielen sogar ihren Erstwunsch erfüllen. Unsere Toulouser Schüler*innen zog es vor allem nach Skandinavien.

Wie werden die Klassen vor Ort in das Projekt einbezogen?

Vor allem die „Buddys“ schaffen eine – wie ich es bisher beobachten konnte – tolle Verbindung zwischen den Gastschülerinnen und den anderen Klassenkameraden. Sie unternehmen auch außerhalb des Unterrichts einiges. Aus unserer Sicht läuft der Austausch hier in Toulouse wie auch in Oslo genauso, wie wir ihn uns idealerweise vorgestellt haben. 

 

Jörg Mergner ist Oberstufenkoordinator an der Deutschen Schule in Toulouse und einer der Organisatoren des Austauschprogramms zwischen den Deutschen Auslandsschulen